Bei der ersten Ausstellung im Rahmen unseres Begrüßungsformats begegnen sich in den Medien Zeichnung, Malerei, Animationsfilm, soziale Skulptur und Papierarbeit sechs Künstler:innen und ihre im jeweiligen Tandem ideal verspannten Themen. Wir laden herzlich zum Willkommen und zur gemeinsamen Entdeckung!
Angelika Becher sammelt und skizziert auf ihren Streifzügen durch die Natur ihre Impressionen in der Art eines Tagesbuchs. Da sie bestimmte Orte immer wieder von Neuem aufsucht, gewinnt sie in ihren Zeichnungen über längere Zeiträume, neben dem unmittelbar Präsenten, auch einen Zugang zu dem, was sich in den Dingen dauerhaft einschreibt. Auch Andreas Bräunsdorf, der von ihr gewählte Tandem-Partner, legt seine Arbeiten auf lange Zeit an, wobei er sich im einzelnen Werk, am einzelnen Motiv über den langen Zeitraum die Möglichkeit offen hält, neu ins Bild einzugreifen.
Kann man sich an den Horror von Krieg, Krisen und Gewalt gewöhnen? Ist es möglich, abzustumpfen, nicht mehr zu weinen? In nicht mal sieben Minuten digitalen Films offenbart Luise Fiedler, wo das Weinen versiegt. Ihre teils preisgekrönten Animationsfilme, von denen wir hier mehrere zeigen, berühren auch Svea Duwe, die mit einer bildkünstlerischen und einer skulpturalen Form in der Ausstellung antwortet. Was beide verbindet, ist ein Ringen darum, gesellschaftlich Krisen sichtbar zu machen und dabei gleichzeitig auch emotional zu berühren.
Im künstlerischen Kosmos von Juliane Schmidt ist Vergeblichkeit nicht vergeblich. Was in kleinteiliger, oft wiederholter Mühe geschaffen wird, ist nur scheinbar eine Sisyphusarbeit – wie auch ihre Reihe „Falten“ nahelegt. In Wahrheit birgt das vermeintlich Vergebliche eine ungeheure poetische Kraft, die in ihren Arbeiten auch nach außen strahlt. Die Verwendung einfacher Materialien und eine akribische Ausführung sind auch zentrale Aspekte im Werk von Ines Beyer, der von Schmidt gewählten Co-Ausstellenden. Sie hat sich in ihrem „Leichtgewicht“ von einem Besuch in der Wilhelm-Müller-Ausstellung im Leonhardi-Museum inspirieren lassen.
© Luise Fiedler: Video-Still aus „Flächendecken“, Zeichentrick, digitale Zeichnungen, 7 Min., 2017
Willkommen! Neue Besen – Alte Hasen 2025/01
Angelika Becher & Andreas Bräunsdorf
Luise Fiedler & Svea Duwe
Juliane Schmidt & Ines Beyer
Ausstellung: 06.03. – 03.04.2025, Öffnungszeiten während der regulären Geschäftszeiten oder nach terminlicher Vereinbarung.
Vernissage: 06.03.2025, 18 Uhr in den Räumen der Geschäftsstelle (Hauptstr. 34, 01067, Dresden)
Unsere Räume sind nicht barrierefrei.